Makkabäer

Makkabäer
Mak|ka|bä|er 〈m. 3Angehöriger eines jüdischen Priester- u. Herrschergeschlechtes, das im 2. Jh. v. Chr. um die Unabhängigkeit von Syrien kämpfte [zu hebr. makkewet „Hammer“]

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Makkabäer
 
[wohl von hebräisch maqqạvay »hammerartig«], auch Hasmonäer, jüdisches Hohepriester- und Königsgeschlecht; sein Name geht auf den Beinamen des Judas Makkabi aus dem Geschlecht der Hasmonäer zurück, der in der Nachfolge seines Vaters Mattathias im Kampf gegen Antiochos IV. Epiphanes die Herrschaft der Seleukiden über die Judäer zu brechen vermochte (Judentum, Geschichte). Seine Brüder Jonatan und Simon (✝ 134 v. Chr.) vollendeten die Wiederherstellung des jüdischen Staates (141 v. Chr.), der unter Simons Sohn Hyrkanos I. seinen Höhepunkt erreichte; dessen Sohn Aristobulos I. nahm (104) den Königstitel an. Sein Bruder Alexander Jannai (103-76) weitete das Herrschaftsgebiet aus und behandelte die pharisäische Partei mit äußerster Strenge. 63 v. Chr. geriet der Staat in Abhängigkeit von den Römern. 37 v. Chr. ließ Herodes der Große den Sohn von Aristobulos II., Antigonos II. Mattathias, den letzten männlichen Makkabäer, umbringen.
 
In der im ersten Makkabäerbuch genannten Heimat des Mattathias (1. Makkabäer 2, 1), der heutigen israelischen Ortschaft Modiim (rd. 30 km nordwestlich von Jerusalem), wo nach 1. Makkabäer 2, 23 ff. der Aufstand der Makkabäer begann und sich die Familiengrabstätte der Makkabäer befand, in der Mattathias (1. Makkabäer 2, 70), Judas Makkabi (1. Makkabäer 9, 19) und Jonatan (1. Makkabäer 13, 25) bestattet worden sind, wurde 1995 eine vornehme Grabanlage mit mehreren Sarkophagen freigelegt, in der israelischen Archäologen die Grabstätten der Makkabäer vermuten. Ein Sarkophag trägt den griechischen Namen »Hasmoinai« (Hasmonäer).
 
 
K. Bringmann: Hellenist. Reform u. Religionsverfolgung in Judäa. Eine Unters. zur jüdisch-hellenist. Gesch. (1983);
 D. Mendels: The land of Israel as a political concept in Hasmonean literature (Tübingen 1987);
 Johann Maier: Gesch. des Judentums im Altertum (21989);
 J. Sievers: The Hasmoneans and their supporters (Atlanta, Ga., 1990).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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